SaaS, die Nutzung per Abonnement: die Zukunft der CAD/CAM-Software
Veröffentlicht auf 17/02/2022
Die Nutzung einer Softwareanwendung im SaaS-Modus (Software as a Service) stellt einen grundlegenden Trend dar, den wichtige Akteure wie Microsoft und Amazon Web Services mit ihren Cloud-Computing-Diensten anführen. Zwischen 2019 und 2020 ist der weltweite Markt für SaaS-Anwendungen allein um 18,5 % auf 148,5 Milliarden Dollar gewachsen (+24,1 % und 312 Milliarden Dollar bei öffentlichen Cloud-Diensten insgesamt)[1].
Während der SaaS-Markt durch Verwaltungsanwendungen im weitesten Sinne getragen wurde, ziehen industrielle Software-Lösungen nun nach. Alma ist mit seiner Schachtelsoftware seit Jahren Vorreiter für Optimierungslösungen, die auch als Webdienst verfügbar sind. Weiterhin investiert Alma fortlaufend in ein Saas-Angebot, das auf seine verschiedenen Kunden zugeschnitten ist: Endanwender, Hersteller von Werkzeugmaschinen oder Softwareanbieter. Damit lassen sich diese Lösungen perfekt auf die funktionellen Anforderungen, maximale Nutzbarkeit und wirtschaftlichen Herausforderungen der Kunden zuschneiden.
Warum die Nutzung von Software im SaaS-Modus vorteilhaft ist
Was genau ist eine SaaS-Anwendung eigentlich? Software as a service (SaaS) oder Software als Dienstleistung ist ein kommerzielles Betriebsmodell für Software, bei dem diese auf Remote-Servern und nicht auf der Maschine des Anwenders installiert ist. Die Kunden zahlen keine Nutzungsgebühr für eine Version, sondern können den Dienst nach Belieben oder ganz allgemein im Rahmen eines Abonnements online nutzen. Da SaaS-Anwendungen für eine Nutzung in der Cloud nativ entwickelt werden, werden diese zudem als native Cloud-Anwendung (NCA) bezeichnet. Sie ermöglichen es, auf Daten über verschiedene Geräte (Desktop-Computer, Tablet, Smartphone) zuzugreifen, während diese zentral gespeichert werden.
Der SaaS-Modus bietet dem Anwender zahlreiche Vorteile, von denen hier die wichtigsten genannt sind.
SaaS erleichtert die Geschäftsführung unter ungewissen Bedingungen
Software wird nicht mehr als Investition, sondern als Betriebsaufwand veranschlagt (OPEX versus CAPEX). Da keine Laufzeitverpflichtung besteht, passen sich die Kosten je nach dem Niveau der Geschäftstätigkeit des Unternehmens sowohl nach oben als auch nach unten an. In der gegenwärtigen Situation, in der Unternehmen auf Sicht fahren, kann durch eine nutzungsbasierte Bezahlung die Inanspruchnahme von Finanzierung vermieden werden.
SaaS garantiert eine ständige Weiterentwicklung der Software
Die Anwendung wird vom Anbieter laufend aktualisiert und ein Upgrade kann in einem einzigen Schritt für sämtliche Kunden ausgeführt werden. Damit können sie von neuen Funktionen unmittelbar nach der Entwicklung profitieren und die Kosten für Updates werden dadurch drastisch gesenkt. Für den Anwender läuft dieser Vorgang transparent ab und die Kosten sind in der Nutzung inbegriffen.
Durch SaaS lässt sich die Leistung der Software gegenüber einer lizenz-basierten-Lösung steigern
In der Cloud wird die Rechenleistung an die Anforderungen der Anwender angepasst. Diese Steuerung wird durch IaaS (Infrastructure as a Service) erleichtert. Zudem ist es heute in einem Alma betreffenden Bereich möglich, Algorithmen über FaaS (Function as a Service, wie etwa mit AWS Lambda oder Microsoft Azure Functions) auf leistungsstarke Weise zu parallelisieren. Diese Technik gestattet es z. B. 100 Operationen gleichzeitig während des Imports von 100 DXF-Dateien auszuführen und damit die Verarbeitungsdauer entsprechend aufzuteilen.
SaaS bedeutet mehr Sicherheit
Ransomware-Angriffe auf öffentliche und private Organisationen nehmen ständig zu und sind mittlerweile sogar dank Ransomware as a Service (RaaS) perfekt strukturiert. Bei einer Saas-Lösung wird die Sicherheit vom Anbieter sowohl hinsichtlich des Architektur- als auch des Software-Teils gewährleistet. Er übernimmt die Verantwortung und der Endverbraucher muss sich nicht damit befassen.
SaaS erleichtert das Anlernen von Software
Mit dem SaaS-Angebot wird Software bereitgestellt, die komplett neu entwickelt wurde, um ihren Einsatz zu erleichtern und die Einarbeitungszeit zu verringern.
SaaS erleichtert den Software-Support
Tritt beim Kunden ein Problem auf, ist es völlig unnötig, dass dieser zur Verfügung steht, an seinem Arbeitsplatz angemeldet bleibt oder einen Aktualisierungsvorgang durchführt, der kostspielig und kompliziert sein kann.
SaaS vereinfacht die Verwaltung von Softwarelizenzen
Anwender lassen sich sehr leicht über eine Verwaltungskonsole zu einer SaaS-Anwendung hinzufügen und wieder entfernen, da dies dem Grundprinzip dieser Lösungen entspricht, während der Erwerb neuer Lizenzen in einer lizenzbasierten Lösung mitunter die Installation von Software erfordert.
SaaS erfüllt neue Anforderungen an die Mobilität
Aufgrund der durch die Gesundheitskrise beschleunigten Entwicklung der Telearbeit müssen Anwender auf ihre Anwendungen sowohl im Unternehmen als auch von zuhause aus zugreifen können. Durch SaaS lässt sich diese Anforderung leicht erfüllen. Überdies ist bei den meisten Anwendungen keine bestimmte Leistung am Kundenarbeitsplatz erforderlich, wodurch sich die Ausrüstungskosten verringern.
Zusammenfassend ist durch SaaS eine Senkung der unmittelbaren oder mittelbaren Betriebskosten einer Software und eine Anpassung der Ausgaben je nach Nutzung und Tätigkeit des Unternehmens möglich.
Alma, Vorreiter für die Bereitstellung von CAD/CAM-Software als SaaS
Als Anbieter von Industriesoftware ist Alma darauf spezialisiert sowohl Softwarekomponenten, insbesondere Schachtelalgorithmen (für andere Anbieter von CAM- oder ERP-Software), als auch darauf basierende CAD/CAM-Software (für industrielle Endanwender) zu entwickeln und zu vermarkten. Darüber hinaus gewährleistet Alma durch die Eigenentwicklung von Komponenten und Software volle Kontrolle über seine Produkte.
Optimierungsalgorithmen in der Cloud
Somit interessierte sich Alma sehr früh für die Cloud und bietet seit mehreren Jahren ein SaaS-Angebot aus Softwarekomponenten mit PWS und GWS an, zwei algorithmischen Webdiensten, die sich an Softwareanbieter richten, die ihren Kunden eine SaaS-Lösung anbieten möchten. PWS ist eine Bibliothek für das automatische Schachteln, die aus Almas 40 Jahren Erfahrung in der Optimierung von Schneidvorgängen hervorgegangen ist. GWS ist ein Tool für den Import von DXF-Dateien zur Korrektur und topologischen Analyse von Werkstücken zwecks Verarbeitung in einer CAD-Software. Mit seinen Optimierungsalgorithmen in der Cloud hat Alma das Modell „Software as a Service“ auf die Spitze getrieben, da sich die Kosten der Dienstleistung nach der Menge an durchgeführten Schachtelungen (PWS) und verarbeiteten Dateien (GWS) richten.
Bedarfsgerechte Schachtelung online
Anfang 2019 wagte Alma mit Nest&Cut einen neuen Schritt in Richtung SaaS. Dabei handelt es sich um eine Webanwendung zur automatischen Schachtelung für Industrieunternehmen. Mit Nest&Cut kann jedes Unternehmen, das flache Werkstoffe zuschneidet, unabhängig von seinem Standort problemlos auf die weltweit besten Algorithmen zugreifen, um seine Rohstoffkosten zu senken, ohne dafür in eine teure lizenzbasierte Lösung investieren zu müssen. Nest&Cut ist nach einer kostenlosen Probephase auf Abonnement erhältlich und verkürzt mithilfe der geballten Rechenleistung der Cloud nicht nur die Rechenzeit für das Schachteln, sondern auch die Zeitspanne, die für die automatische Verarbeitung und Bereinigung der DXF-Geometrien des Anwenders benötigt wird. Heute zählt Nest&Cut hunderte Anwender, und die Anwendung bietet nun auch die Möglichkeit, ISO-Programme für einfache Schneidmaschinen mit digitaler Steuerung zu verwalten.
Auf Abonnement nutzbare CAD/CAM-Software für die Blechbearbeitung
Mit Almacam Pass, einem neuen Abonnementangebot ohne Laufzeitverpflichtung, bietet Alma jedem Unternehmen ein absolut flexibles Angebot für die Programmierung seiner Schneidmaschinen und die Erstellung seiner Kostenvoranschläge. Dieser an die Nutzung von Software angepasste Abonnementdienst ist ein erster Schritt im Ausbau des CAD/CAM-Softwareangebots Almacam hin zu SaaS oder hybriden Lösungen, während eine klassische lizenzbasierte-Betriebsweise, an der Industrieunternehmen noch festhalten möchten, aufrechterhalten wird. Insbesondere in einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld ermöglicht Almacam Pass es ihnen, flexibel mit der jeweiligen Situation umzugehen eine Investition zu vermeiden und von einem All-inclusive-Service zu profitieren.
SaaS zur Erweiterung eines Angebots rund um die Industrie 4.0
Hinsichtlich algorithmischer Komponenten (Schachtelung, Import und geometrische Verarbeitung und nunmehr Berechnung von Werkzeugwegen) oder Anwendungssoftware (CAD/CAM für Schneid- und Robotertechnik, Verwaltung und Steuerung der Produktion…) wird Alma immer mehr SaaS-Lösungen als Ergänzung zu Funktionalitäten ihrer aktuellen Produktpalette anbieten. Diese Hybridangebote werden die Gesamtleistung verbessern und das Funktionsspektrum der Produkte von Alma erweitern. Das ist bereits bei webQuote der Fall, einem Webdienst als Ergänzung der almaQuote-Angebotssoftware für Blechteile, der es Zulieferern ermöglicht, ihren Auftraggebern ein äußerst benutzerfreundliches Portal zur Eingabe und Verwaltung von Angebotsanfragen zur Verfügung zu stellen.
Über kurz oder lang wird Alma seinen Kunden ein komplettes Paket mit extrem leistungsstarken SaaS-Modulen anbieten, die unabhängig genutzt oder zu einer individuellen CAM-Lösung zusammengestellt werden können: durchgängige Automatisierung der Produktion, Module für die Industrie 4.0, komplette CAM-Software nach Kundenwunsch, Anschlussmöglichkeit an Drittanwendungen, Simulation usw.
Dies ist dank einer Strategie mit ständiger Innovation und laufenden Investitionen möglich. Alma investiert jährlich im Durchschnitt einen Betrag in Höhe von 25 % seines Herstellungsumsatzes in Forschung und Entwicklung und wird diese Bemühungen in den kommenden Jahren noch intensivieren.
Der SaaS-Zug in voller Fahrt
Das SaaS-Modell ist inzwischen einsetzbar und bewährt. Softwareanbieter investieren massiv in diesen Bereich, um ihre Anwender besser bedienen zu können. Indirekte Vertriebsnetze passen sich ebenfalls an dieses neue Geschäftsmodell an, durch das sich der Vertriebszyklus verkürzt und das ihnen, wie auch dem Anbieter, langfristig wiederkehrende Einnahmen verschafft. Zudem ermöglicht es ihnen, Integrationsproblemen aus dem Weg zu gehen, um sich auf Dienste mit hoher Wertschöpfung zu konzentrieren und ihr Fachwissen auszubauen.
Für die Kunden liegen die funktionellen, organisatorischen oder wirtschaftlichen Vorteile des SaaS-Modells auf der Hand und wiegen die wahrgenommenen Risiken (Verfügbarkeitsrate, Vertraulichkeit der Daten in der Cloud) weitgehend auf. Hierbei scheint die Zukunft sicher: SaaS wird im Ökosystem der Industriesoftware zum Vorteil aller Beteiligten zur Norm werden, und Alma bildet die Spitze des Zuges.
[1] Quelle: IDC Worldwide Semiannual Public Cloud Services Tracker